Selbstmanagement

Bis spät in meinen Dreißigern hatte ich immer wieder Momente, in denen ich stolz auf mich war, so gut organisiert zu sein: zu Hause ging mir nie das Klopapier aus, ich ging verantwortungsbewusst meiner Arbeit nach und gestaltete mir mein Leben stets reflektiert und im Einklang mit meinen Werten.

Und auch heute ist es noch so: Was ich beginne, ziehe ich durch. Ich strebe nach persönlichem Wachstum und achte meist auf einen ausgeglichenen, gesunden Lebensstil, ohne mich einzuschränken oder eine Religion daraus zu machen.

Für mich bedeutet Selbstmanagement, ein Leben in Balance zu führen. Es ist einfach, aber nicht immer leicht. Wie wir es ermöglichen können, darüber möchte ich heute schreiben.

Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sage, dass ich einen Geheimtipp habe, mit dem du innerhalb einer Woche den perfekten Handstand schaffst?
Vermutlich würdest du mir nicht glauben. Und das zurecht, denn Balance erfordert Selbstkenntnis, Struktur, Klarheit, Disziplin, Übung und Zeit.

Selbstkenntnis

Wo stehst du aktuell? Welche Voraussetzungen bringst du bereits mit, für ein ausgeglichenes Leben?
Kennst du deine Werte?
Bist du dir deiner Stärken und Schwächen bewusst?
Was sind deine Ziele und Visionen?
Erschaffe dir Klarheit darüber, wer du bist, was dir wichtig ist und wo du innerhalb der nächsten 1-3 Jahre sein möchtest, was du erreichen möchtest.

Struktur

Einen Plan zu haben und strukturiert vorzugehen, ist essentiell. Das Ziel vor Augen zu haben ist gut, besser ist es, sich Zwischenziele zu setzen und sich schrittweise diesen anzunähern.
Wenn wir beim Beispiel des Handstands bleiben, ist es natürlich eine tolle Vision, dich als Solo-Kontorsionist im Cirque du Soleil zu sehen – doch wenn du aktuell noch keine 5 Sekunden im Handstand stehen kannst und steif bist, wie ein Brett, wirst du vermutlich eher früher als später das Handstand-Tuch werfen. Deswegen wären gute Zwischenziele beispielsweise 5/10/20 Sekunden zu balancieren. Dann setze 3 konkrete Schritte fest, wie du es erreichen kannst. Zum Beispiel: 3 Tage die Woche 1 Stunde trainieren.
Im Bezug auf Selbstmanagement könnte das bedeuten, dass du dich erst mal auf 1-2 Bereiche in deinem Leben fokussierst, in denen du dich nach mehr Ausgeglichenheit sehnst.

Klarheit

Klarheit darüber, was du möchtest, warum du es möchtest und wie du es erreichen kannst, ist entscheidend, um dran zu bleiben. Behalte stets die Zwischenziele und auch deine Vision im Auge und sei dir gegenüber ehrlich: ist es (noch immer) dein Ziel? Was ist deine Motivation dahinter? Stimmt es mit deinen Werten überein?
Stelle dir immer wieder Fragen dieser Art, reflektiere deine Herangehensweise, stärke deine Schwächen und feiere deine Stärken. Mit dieser Klarheit bringst du die notwendige Disziplin auf, um dein Ziel zu erreichen, und auf Händen – oder Füßen mit Leichtigkeit durch dein Leben zu balancieren.

Disziplin

Bist du bereit, dich kurzfristig in unbequeme Situationen zu begeben, um langfristig dahin zu gelangen, wo du hin möchtest?
Die Grenzen der Komfortzone rufen förmlich danach, gedehnt und erweitert zu werden. Tun wir das nicht, bleiben wir am Fleck, drehen uns maximal im Kreis, kommen aber nicht voran. Selbstmanagement bedeutet, die Frage: „Habe ich Lust darauf?“ aus deinem Wortschatz zu streichen und diese zu ersetzen mit „Was ist mir wichtig?“ und konsequent das zu tun, was dafür notwendig ist.

Übung hoch 3

Wenn du also weißt, was du möchtest, und ein klares Ziel vor Augen hast, erfordert es Übung, Übung, Übung.
Bei Handstand-Workshops, die ich gegeben habe, waren meine ermutigenden Worte stets: „Jetzt mach das noch mindestens 1000 mal und dann klappt es!“
Es gibt keinen Weg vorbei – wenn wir es anstreben, ein harmonisches Leben zu führen, geraten wir immer wieder aus dem Gleichgewicht – entscheidend ist, dass wir es früh genug merken, direkt am richtigen Rädchen drehen, also die notwendigen Änderungen vornehmen, um wieder in Balance zu kommen. Wenn wir fallen, stehen wir einfach wieder auf und versuchen es erneut.

Zeit

Balance entsteht nicht über Nacht. Es erfordert kontinuierliches Engagement, um ein Gefühl von Ausgeglichenheit zu erreichen. Doch dieses ständige Bemühen ist auch eine Form der Selbstfürsorge. Deine Komfortzone erweitert sich schneller, als du denkst, indem du neue Gewohnheiten in dein Leben integrierst. So werden sie bald zu festen Bestandteilen deines Alltags. Und da es gleichzeitig Spaß macht, die Welt, wie du sie bisher kanntest, auf den Kopf zu stellen, wirst du in Nullkommanix auf Händen balancieren, oder zumindest balanciert durchs Leben schreiten.

Die Work-Life-Balance in deinem Leben

Selbstmanagement bedeutet, ehrlich zu sich selbst zu sein, regelmäßig zu reflektieren und flexibel auf die unvorhersehbaren Ereignisse des Lebens bewusst zu agieren, anstatt impulsiv zu reagieren. Wenn du spürst, dass du deine berufliche Balance verloren hast, kann es hilfreich sein, Aufgaben zu delegieren, um deine Work-Life-Balance wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 
Melde dich bei mir!

Herzlichst,

Annika